– Foto: ZDF und Jon Ailes Rosamunde Pilcher: Wenn Fische lächeln Sendetermin: Sonntag, 19. November 2017 – 20:15 Uhr – ZDF iz ist Anwältin in einer großen Londoner Kanzlei. Von ihrem Chef, Mr. Harper, erhält sie ein sehr verlockendes Angebot, das ihr [] Wenn Fische lächeln. Es ist in der Regel nicht das filmische Klischee, das verärgert, sondern der Umgang damit; Buch und Regie können Klischees schließlich auch konterkarieren oder mit. Gangloff Es ist in der Regel nicht das filmische Klischee, das verärgert, sondern der Umgang damit; Buch und Regie können Klischees schließlich auch konterkarieren oder mit Erwartungen spielen. Das einzig Originelle an „Wenn Fische lächeln“ ist jedoch der poetische Titel. Ansonsten strotzen die Geschichte und ihre Umsetzung geradezu vor jener Form von Einfallslosigkeit, die im Grunde kreative Faulheit ist, und das gilt keineswegs nur für das Handlungsmuster, das nicht zum ersten Mal bei einer Liebesgeschichte nach Rosamunde Pilcher zum Tragen kommt: Erfolgreiche Londoner Anwältin kehrt nach längerer Abwesenheit zu den Wurzeln in Cornwall zurück und erkennt ihre wahre Bestimmung. Auslöser der Handlung ist die Jakobsmuschel: Ein Konzern bemüht sich um die Fangrechte vor der Küste Cornwalls. Die junge Juristin Liz Pescoe (Friederike Ott) ist gleich in doppelter Hinsicht prädestiniert für das Mandat: Der Lizenzhandel ist ihr Spezialgebiet, und die Männer ihrer Familie sind seit Generationen Muschelfischer. Da ihr Chef zudem mit der Aussicht auf eine Juniorpartnerschaft in der Kanzlei winkt, reist Liz voller Tatendrang nach Cornwall. Dort hält sich die Begeisterung über ihr Anliegen in Grenzen: Vater Cape (Jürgen Heinrich) verweist auf die Familientradition, und der trinkfreudige Bruder Ben, der den Betrieb mittlerweile führt, ist ohnehin erklärter Gegner der Konzerne. Als Ben trotz Sturmwarnung mit dem Kutter aufs Meer fährt und ertrinkt, wäre der Weg frei; aber nun hat Liz Zweifel, ob sie das Richtige tut. Rosamunde Pilcher Wenn Fische Lächeln TrailerFoto: ZDF / Jon Ailes So ein Zufall: Liz (Friederike Ott) hat ihre Jugendliebe (Blaskovic) wiedergetroffen. Natürlich umgibt die dank diverser „Utta Danella“- und „Lilly Schönauer“-Werke in diesem Genre sehr erfahrene Drehbuchautorin Nicole Walter-Lingen ihre Heldin mit diversen Figuren, die der Handlung eine scheinbare Komplexität verleihen sollen. Dass Liz in der alten Heimat auf ihre Jugendliebe trifft, steht außer Frage. Polizeiruf 110 das beste für mein kind youtube. „Alte Liebe rostet nicht“ ist in solchen Filmen mehr als nur eine Redensart, und selbstverständlich hat Jugendfreund Ray (Ben Blaskovic), mittlerweile der Arzt des Dorfes, nie aufgehört, Liz zu lieben. Immerhin ist diesmal jedoch kein Kind im Spiel, von dem der Erzeuger nichts wusste. Auch bei der Heimkehrerin flammen die alten Gefühle wieder auf, aber weil das Paar vor dem Happy End noch die obligate Hürde überwinden muss, kommt ihre Schwägerin ins Spiel: Sophie (Eva-Maria Reichert) hat Ben vor einigen Jahren verlassen. Weil Ray erzählt hat, dass er in der ganzen Zeit nur einmal verliebt war, und zwar in eine verheiratete Frau, glaubt Liz, das sei Sophie gewesen; und wie aufs Stichwort sieht sie die beiden in inniger Umarmung. Rosamunde Pilcher Wenn Fische Lächeln DarstellerUnd dann mischt plötzlich auch noch Ryans Vater (Daniel Friedrich) im Lizenzhandel mit. Der Mann, ebenfalls Anwalt, hat die Romanze zwischen seinem Sohn und der von ihm als „kleines Fischermädel“ verachteten Liz schon vor 15 Jahren sabotiert hat. Prompt ist sie überzeugt, dass Ryan, den sie in ihre Pläne eingeweiht hat, seinen Vater mit den nötigen Insider-Informationen versorgt hat. Wenn Fische Lächeln DrehortFür weiteren Ärger sorgt ihr zwölfjähriger Neffe Johnny (Bennet Meyer), der nach dem Tod des Vaters selbst für eine pubertierende Fernsehfigur ziemlich über die Stränge schlägt. Foto: ZDF / Jon Ailes Zwei Lichtblicke in diesem Herz-Schmerz-Szenario: Friederike Ott & Jochen Nickel All’ das ginge ja noch an, aber über „Wenn Fische lächeln“ schwebt nicht das naheliegende Motto „Tradition versus Moderne“, sondern der redaktionelle Vorsatz „Lass uns doch mal was über Aberglaube machen“. Diese Ebene wird von Liz’ Mutter repräsentiert. Gundi Ellert, deren Rollen in der Regel ohnehin kaum nennenswerte darstellerische Variationsmöglichkeiten zulassen, verkörpert Betty als Frau, die überall ein böses Omen sieht und ständig düstere Vorahnungen hat. Kein Wunder, dass sich Johnny die Schuld am Tod seines Vaters gibt, hat er sich doch eine Zigarette an einer Kerze angezündet, was angeblich unweigerlich das Ableben eines Seemanns zur Folge hat.
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